Ist schon ne spannende Sache wie man sich Dinge ins Leben ein und ausblenden kann-aber wenn es mal wirklich im Bewusstsein ist ,dann geht da nix mehr mit ausblenden.

So war das auch mit dem Thema Fleisch bei mir -noch nie habe ich Wild, Pferd , exotisches oder "Tierkinder" gegessen. Irgendwann habe ich mich auch schon mal für zwei Jahre vegetarisch ernährt. Damals habe ich mir aber noch viel zu viel von außen dreinreden lassen -vermutlich auch noch die eigenen Altlasten ,das man sich bestimmt nicht gesund ,so ganz ohne Fleisch ernähren kann. Irgendwann habe ich dann auch wieder ab und an wenig Fleisch gegessen,aber ich habe Fleisch und Wurst gegessen und ausgeblendet das es Leichenteile von Lebewesen sind ,die ich da esse. Regelmässig stiegen mir die Tränen in die Augen wenn ich an einem Tiertransport vorbeigefahren bin und irgendwann ging es wieder nicht mehr- gar nicht mehr und es fühlt sich heute ganz anders an als damals. Ich kann mich nicht mehr länger anlügen, ich kann keine anderen Lebewesen essen und ich will keine anderen Lebewesen mehr essen. Ich frage mich seit einigen Jahren nicht mehr ,ob ich deswegen genug Eiweiß aufnehme oder mir Vitamin B fehlt wo ich doch auch kein Gemüse-Fan bin. Es geht einfach nicht mehr und wirklich gar nicht mehr. Ich glaube wenn ich heute auf ein Stück Fleisch beißen würde ,müsste ich mich spontan übergeben ,denn heute weiß ich bewusst was ich esse und auf was ich da beiße. Ich registriere auch ganz bewusst das mir an einem ganz normalen Mittwochmorgen auf einer 200 km -Strecke 8 Tiertransporte begegnen. Ich nehme bewusst wahr ,das da Ferkel drinsitzen die ausgelassen spielen auf dem Weg zum Schlachter. Ich sehe Schweine die neugierig ihre Schnauzen durch die Ritzen stecken um zu erfahren wo sie sind und erleichtert wirken aus ihrem alten Gefängnis draußen zu sein- wenn sie wüssten ;-(

Nur noch selten laufen mir Tränen die Wangen runter wenn ich solche Transporte sehe, meistens wird es mir heute totsterbensschlecht, im wahrsten Sinne des Wortes.

 

Mein Horizont hat sich seitdem sehr erweitert , ich kann vieles nun mit offenen Augen und offenem Herzen wahrnehmen. Ist Euch eigentlich mal aufgefallen ,das man eigentlich weitestgehend die sanftesten Tiere ißt , die die sich selbst meist komplett vegetarisch ernähren ? Habt ihr mal gesehen wie Kühe füreinander da sind , wie innig sie miteinander schmusen ? Wie selbstverständlich sie angelaufen kommen ,wenn irgendwer in ihren Augen um Hilfe ruft ( z. B- mein hocherregter Rüde der nicht zu seiner läufigen Mara durfte und seinen Weltschmerz hinausgeschrieen hat  ) oder das Mutterschwein was genau erkennt wann es gefährlich wird für ihre Ferkel und die mit einem Warnruf zu sich beordert oder die Traberstute die ganz selbstverständlich die ganzen Kälbchen adoptiert hat, die nicht bei der Mutter bleiben durften wegen der Milchproduktion. Und die genauso kläglich schreit wie die Mutterkuh wenn man ihr ihre Kälbchen wegbringt- und ich bin sicher das sie weiß wohin die Reise geht. Macht ja nix, sie kriegt ja neue Kälbchen während die Kälbchen schreiend nach ihrer Mutter verlangen und diese schreiend im Stall nach ihrem Kälbchen ruft. Denken eigentlich wirklich die meisten Leute Tiere sind doof und bekommen nicht mit was da läuft ? Oder macht man sich darüber einfach gar keine Gedanken ? 

All das erinnert mich daran zügig auch weiterhin daran zu arbeiten, auch keine Kuhmlich mehr zu wollen ,aber auch daran wie unglaublich sanft und berührend die ganze Tierwelt ist. Und es ist schön  wenn man nicht einen Teil ausblenden muss, weil man vielleicht das Kalb was man heute zärtlich gestreichelt hat ,morgen möglicherweise schon auf dem Teller liegen hat. 

Leider ernähren sich meine Hunde leider noch in der Hauptsache von Fleisch und es wäre wohl recht egoistisch sie auch zu Vegetarieren zu machen und es ist mir fast unerträglich dieses Flesich zu zerschneiden und zu verteilen. Ich kann es nicht riechen und ich kann es nicht sehen und ich kann es nicht ausblenden,ich weiß was ich da in der Hand halte. Kein Lebensmittel ,ein Stück Leiche von einem wundervollen anderen Tier und es tröstet mich nicht wirklich ,mir einzureden es habe seine Gefangenschaft nun endlich hinter sich und sei nun wieder frei. Ich habe immer noch eine kleine Schuld daran das es nun tot ist ,wenn ich Hunde habe, die dieses Fleisch für sich als Nahrung brauchen.

Nein ,ich gehöre auch nicht zu den Leuten die anderen Ihren Fleischgenuss verderben will; solange ich das nicht essen muss und mir jemand einreden will das ich niemals ein gesunder Mensch ohne Fleisch sein kann i,st mir das wirklich egal. Ich weiß ,es hätte kein anderer geschafft  mich dazu zu bewegen kein Fleisch mehr zu essen, es ist eine Frage des Bewusstseins und wie so vieles ein Prozess da kann man nur alleine hinkommen.

 

KIMG_3359Khe  KIMG_3360Khe